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Auf dieser Seite findest Du ein paar nützliche Tipps zum Thema Sondeln mit dem Metalldetektor:


1. Warum Sondeln als Hobby?

Mit dem Metalldetektor können verborgene Schätze entdeckt werden. Die Schatzsuche mit einem Metalldetektor ist ein schönes Hobby, das für alle geeignet ist. Durch die Suche können historische Münzen, antiker Schmuck oder andere versteckte Objekte gefunden werden. Es macht Spaß, die Geschichte zu erkunden und spannende Funde zu machen. Die Suche nach verborgenen Schätzen mit einem Metalldetektor ist eine aufregende und lohnende Freizeitaktivität für alle, die gerne draußen sind und die Möglichkeit haben, die Vergangenheit zu entdecken. 


Für mich kann ich die Frage nach dem „warum“ recht einfach beantworten: Es macht mega Spaß! Jeder muss für sich entscheiden, ob er dieses Hobby ausüben möchte oder nicht. Entweder man ist begeistert oder man merkt nach mehreren Versuchen, dass es doch noch das passende Hobby ist. Man ist in der freien Natur unterwegs und bewegt sich. Wenn man geschichtlich interessiert ist, und dann auch noch etwas in seiner eigenen Heimat findet, ist ein großartiges Erlebnis. Die Realität zeigt aber, dass man in über 90% aller Fälle nur „Schrott“ findet und es manchmal schon mit der sprichwörtlichen Suche nach der „Nadel im Heuhaufen“ vergleichen kann. Am Anfang bin ich, wie sicherlich viele Anfänger/Neulinge, einfach drauflosgelaufen, in der Erwartung tolle Funde zu machen. Leider ist es doch nicht so einfach. Mit etwas Glück findet man auch etwas Interessantes. Man braucht natürlich viel Zeit und auch Geduld, um einen guten Fund zu machen. Aber was es vor Allem braucht, ist eine gute Vorbereitung in puncto Suchgebiet und Suchtechnik, sowie natürlich auch die richtige Ausrüstung. Außerdem natürlich auchviel Erfahrung und Verständnis für die Technik des Metalldetektors.

2. Welche Ausrüstung brauche ich zum Sondeln?

Meine aktuelle Ausrüstung ist noch nicht „high end“, aber ich komme damit gut klar und bin zufrieden. Man könnte auch sagen, dass ich nach unzähligen Suchgängen nun endlich meinen Detektor "verstehe", bzw. einigermaßen anhand der Signale erkennen kann, ob es sinnvoll ist zu graben oder nicht. Ich benutze zurzeit folgendes Equipment:

>Metalldetektor: Quest Q30 mit 28 cm DD-Spule und zusätzlicher 32 cm Quest TheBeastX Tiefensuchspule

                               Zusätzlicher Bluetooth-Sender und Bluetooth-Kopfhörer "Marke Eigenbau"

>Pinpointer: Quest X-Pointer

>Spaten: Uralter Schmalspaten 16 cm Breit, unverwüstlich

>Grabungsmesser: Natürlich mein Eigenes!

>Fundtasche: Noname Gürteltasche

>Sonstiges: Coinpad, Spitzhacke, Knieschützer, Handschuhe 

3. Wie starte ich mein Hobby?

Übung macht den Meister. Diese alte Weisheit gilt auch für den Anfänger bei diesem Hobby. Entscheidend ist aus meiner Sicht, seinen Metalldetektor vollständig zu beherrschen! Hört sich einfach an, ist es aber nicht. Selbst ein Quest Q30 hat schon zahlreiche Funktionen und Sucheinstellungen incl. Bodenablgleich etc.. Daher muss man folgende Dinge beachten und auch verstehen:

- Wie reagiert der Metalldetektor auf die Fundobjekte

- Wie reagiert er in unterschiedlichen Böden

- Wie sind die Ergebnisse mit unterschiedlichen Einstellungen

Also los geht’s mit Übungsaufgaben…… Nehmen Sie verschiedene Objekte und vergraben Sie diese in verschiedenen Böden (Acker, Wiese, Sand, Garten), etc.) und schreiben Sie sich genau die Suchbedingungen und Ergebnisse (Ton bzw. Leitwert) auf. Das müssen Sie regelrecht trainieren. Nur so können Sie in der Praxis die angezeigten Daten interpretieren und gute von schlechten Funden unterscheiden. Genau gesagt ist das nicht zu 100% möglich, aber Ihre Trefferquote wird besser sein. Es gibt so viele unterschiedliche Suchbedingungen und Reaktionen des Metalldetektors, dass nicht wirklich alle aufgezählt werden können. Nachdem ich nun 3 Jahre Erfahrung sammeln konnte, ist meine Trefferquote schon etwas besser geworden, aber noch nicht optimal. Graben Sie am Anfang alles aus, was „klingelt“ und merken Sie sich die Töne+Anzeigen für die Bewertung. Am besten wäre es, wenn Sie die Funde in einem Protokoll notieren. Mit zunehmender Erfahrung werden auch die Ergebnisse besser. Trotzdem kann es vorkommen, das ein vermeintlich gutes Signal, ein korrodiertes Eisenobjekt ist und auch umgekehrt. Ein schlechtes Signal kann im Einzelfall auch eine Münze oder eine Schnalle sein. 

Nur eines ist sicher: Wenn der Detektor etwas anzeigt, dann ist da auch etwas zu finden! Ganz besonders schwierig ist es, stark korrodierte Eisenteile von

guten Funden zu unterscheiden. Oftmals kann man dies durch einen schwankenden Leitwert erlennen. Ebenfalls ein bekanntes Ärgernis sind die Alu-Abziehlaschen und die Kronkorken. Bei den neuesten Detektoren sollen diese relativ gut ausgeblendet werden können. Auch hier gilt: Übung macht den Meister. Musterteile nehmen und vergraben und testen, testen und nochmals testen. Eine mögliche Vorgehensweise ist z.B., dass Ihr den Leitwert der  Objekte ermittelt, und diese anchließend im Boden nochmals prüft, auch bei unterschiedlichen Tiefen! Das kann Ihnen helfen, die Töne und die Anzeige Ihres Detektors besser zu verstehen.

4. Wo kann/darf ich Sondeln?

Bei dieser Frage gelten die Bestimmungen des jeweiligen Bundeslandes. Ich wohne in Hessen und hier sind die Denkmalschutzgesetze sehr strikt geregelt. In den meisten Bundesländern gilt das sogenannte „Schatzregal“. Es besagt, dass alle Funde automatisch in den Besitz des Landes übergehen. Lediglich in Bayern gilt zurzeit noch die Regelung der „Hadrianischen Teilung“. Erkundigt euch bei dem für Euren Wohnort zuständigen Landesamt für Denkmalpflege. Für Hessen ist es in Wiesbaden. Man benötigt eine NFG (Nachforschungsgenehmigung §22 HDSchG). Schaut nach unter folgenden Links:

https://lfd.hessen.de/hessenarch%C3%A4ologie/arch%C3%A4ologie-was-ist-zu-beachten

https://landesarchaeologen.de/die-laender/hessen

Ansonsten gilt natürlich, dass man die Genehmigung des Eigentümers und/oder des Pächters hat, um auf seinem Grund zu Sondeln. Die Regelung im Gesetzestext ist in fast allen Bundeländern wie folgt: Nachforschungen, insbesondere Grabungen oder der Einsatz von technischen Suchgeräten (Metallortungsgeräte) mit dem Ziel, Denkmale, insbesondere,  zu entdecken, bedürfen der Genehmigung der (obersten) Denkmalschutzbehörde.

5. Wo darf ich nicht Sondeln?

Es gibt Plätze und Gebiete auf denen Sondeln generell verboten ist, wie zum Beispiel:

- auf Bodendenkmälern/Ausgrabungsstätten http://www.denkmalliste.org/)

- auf Grundstücken und Flächen ohne Genehmigung

- auf eingesäten Feldern und Äckern

- im Wald und in Naturschutzgebieten

- auf Flächen, auf denen Kampfmittel und Munition vorhanden sein können.

6. Wie findet man gute Sondelplätze/Suchgebiete?

Bitte lauft nicht einfach drauflos, sondern arbeitet euch vorab in die Materie etwas ein! Zuerst kommt die Theorie, dann die Praxis. Dieser Leitspruch gilt auch für die Sondelfreunde unter Euch. Erforscht die Geschichte eurer Gemeinde oder eurer Stadt und des umliegenden Gebietes. Es gibt immer Hinweise und Aufzeichnungen, die Ihr über die Gemeinde-/Stadtverwaltung oder über die Kirchenchroniken ausfindig machen könnt. Teilweise auch in Quellen die im Internet verfügbar sind. Sprecht auch mit älteren Bürgern, oder mit den Grundstückseigentümern, die oftmals auch die „Geschichten von Früher“ kennen. Grundsätzlich sind folgende Suchquellen oftmals über eine Internet-Recherche hilfreich:

- Google-Earth in Verbindung mit eingebundenen historischen Karten (Rumsey-Collection etc.)

- Geschichte des Heimatortes und der Region

- Google Books mit Suche nach alten Quellen und Nachschlagewerken

- historische Karten  www.lagis-hessen.de/de/subjects/index/sn/hkw

- historisches Ortslexikon  https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/index/sn/ol

- Karten mit Schummerung z.B. https://www.geoportal.hessen.de/


Günstige Suchorte sind zum Beispiel:

- Alte Wege und Straßen, sowie alte Hohlwege oder mittelalterlich Fernstraßen

- In der Nähe von Burgen, Ruinen oder Wüstungen (teilweise genehmigungspflichtig!)

- Im Bereich von alten Mühlen oder von alten Baumbeständen (z.B. einzelne alte Eichen)

- Alte Wegkreuzungen oder Furten und Brücken oder an Bachläufen

- Alte Wanderwege oder Verbindungswege zwischen Dörfern

- An Quellen oder im Bereich von Brunnen

7. Technik rund ums Sondeln

-Welcher Metalldetektor zum Einstieg

Ich kann euch nur empfehlen, mit einem guten Einsteiger-Detektor zu starten und später ggf. aufzurüsten. Bitte sprecht direkt mit einem erfahrenen Händler für die Auswahl des richtigen Metalldetektors. Eine konkrete Empfehlung möchte ich nicht geben, da die Auswahl einfach zu groß ist, und für jeden Sondler individuell anders sein kann. Ich habe z.B. mit einem Bounty Hunter Quick Draw Pro angefangen. Damit kann man einen guten Einstieg in das Hobby finden, und vor Allem feststellen, ob man Spaß daran hat....

-Suchfrequenz

Die Suchfrequenz ist ein wichtiges, aber auch umfangreiches Thema. Sicherlich ist zu Anfang ein Metalldetektor mit einer Standard-Suchfrequenz OK. Wir sprechen hier von einem Bereich zwischen 7 und 15 KHz. Je nach gesuchten Objekten kann hier auch eine andere Frequenz für Euch geeignet sein. Mit höheren Frequenzen findet man in der Regel eher Kleinteile. Mit niedrigen Frequenzen eher größere Teile. Inzwischen gibt es auch relativ günstige Detektoren mit einer sogenannten Multifrequenz, oder mit einer wechselbaren Frequenz. Hier soll es möglich sein, direkt alle Bereiche abzudecken.

-Bodenabgleich

Der Bodenabgleich ist ein wichtiger Bestandteil der erfolgreichen Suche. Ein Metalldetektor mit der Möglichkeit zum Bodenabgleich ist daher von Vorteil.  Jeder Boden reagiert aufgrund der enthaltenen Mineralien anders. Der Detektor soll diesen Unterschied automatisch oder manuell durch die Möglichkeit zum  Bodenabgleich ausgleichen. Ich würde sogar empfehlen, den Bodenabgleich öfters durchzuführen, nicht nur 1 x pro Suchort.

-Leitwerte (Objektidentifikation)

-Die meisten Detektoren haben eine Display mit Leitwertanzeige. Zusätzlich gibt es auch noch die akustische Identifizierung. Zum Beispiel mit einem tiefen Ton für Eisen und mit hohen Tönen für Edelmetall. Hiermit können sie in etwa erahnen, um welches Funkobjekt es sich handeln können. Wenn eine Münze in 10 cm Tiefe liegt, und auch noch flach, dann mag das sicherlich gut funktionieren. Die Realität zeigt aber, dass die Anzeige je nach Objekt, Bodenbeschaffenheit, Lage des Objekts und je nach Korrosion andere Werte anzeigen kann. Daher wieder meine Empfehlung: üben, üben und nochmals über mit Probeteilen in verschiedenen Böden. Lernt euren Detektor kennen, und Ihr wisst irgendwann, welche Signale auszugraben sind oder welche nicht. Im Zweifelsfall natürlich immer ein Loch buddeln. Denn es könnte ja doch ein interessanter Fund sein.

  >>Wenn der Leitwert sehr stark schwank, dann ist es eher ein stark eisenhaltiges/korrodiertes Objekt.

  >>Wenn der Leitwert stabil ist, dann ist sehr wahrscheinlich das angezeigte Metallobjekt.

-Diskriminierung und Notch

Eine hilfreiche, aber gleichzeitig auch gefährliche Einstellung bieten Disc und Notch. Viele Detektoren bieten diese Möglichkeit, unerwünschte Leitwerte auszublenden. Mit der Notch-Funktion ist es möglich, einen bestimmten Leitwertbereich zu ignorieren/auszuschließen oder zu akzeptieren.  Wenn Sie einen Bereich aktivieren, wird nur dieser Metalltyp erkannt, und der Rest wird abgelehnt. Wenn Sie einen Bereich ignorieren, werden alle anderen Objekte/Metalle außer dem gewählten Bereich angezeigt. Klingt etwas verwirrend und hier hilft konkret nur ein Blick in das Handbuch Ihres Detektors.

-Pinpoint-Funktion

Ich bevorzuge einen Metalldetektor mit eingebauter Pinpoint-Funktion. Die meisten modernen Detektoren haben dies integriert. Bei der Suche sollte man ein möglichst kleines Loch graben. Mit der Pinpoint-Funktion kann man das Fundobjekt ziemlich genau lokalisieren. Und man kann auch feststellen, ob es sich um ein großes oder kleines Objekt handelt. Probiert es bitte genau aus mit Hilfe von Testobjekten. Das erleichtert euch später die Identifikation des Objektes und auch der genauen Lage/Position.

- Pinpointer

Ein Pinpointer ist für mich ein wesentlicher Bestandteil der Ausrüstung. Die Suche nach dem Objekt wird duch einen Pinpointer vereinfacht. Wenn Sie schon mal kleine Objekte in einem Erdklumpen gesucht haben, wissen Sie wovon ich spreche. Bei der Auswahl hilft Ihnen der erfahrene Fachhändler. Vom Kauf eines Pinpointers für 15€ aus China rate ich ab. Wartet lieber bis ein gutes Angebot bei einem deutschen Händler verfügbar ist. Eventuell sogar im "Bundle" zusammen mit einem Detektor.

- Störsignale

Ja, die gibt es leider immer wieder. Selbst ich hatte schon auf einem Acker ständig Störsignale. Ich konnte nicht herausfinden, warum das so war. Am Ende musste ich die Suche leider abbrechen. Generell sind Suchen unter oder in der Nähe von Hochspannungsleitungen mit Störsignalen verbunden. Auch in der Nähe von Elektrozäunen ist dies ähnlich. Je nach Detektor kann man mit einem Frequenzwechsel entgegenwirken, oder auch die Empfindlichkeit (Sens) des Detektors reduzieren. Ansonsten bleibt nur die Möglichkeit, den Abstand zur Störquelle zu vergrößern. Sofern die Störungen aus einem stark mineralisierten Boden kommen, hilft manchmal auch ein mehrfacher Bodenabgleich.

- Suchtechnik und Schwenken

Mit der Sonde auf die Suche gehen, hört sich einfach an, ist es aber nicht. Es gelten einige Grundregeln die es zu beachten gilt:

- Richtiges Schwenken im Halbkreis mit dem richtigen Abstand zu deinen Füßen >> ca. 40-60 cm je nach Körpergröße

- Richtige Schwenkhöhe über dem Boden >> so wenig Abstand wie nur möglich! Ansonsten verlierst du Suchleistung/Suchtiefe

- Paralleles Schwenken zum Boden. Am Ende des Schwenks darf die Spule nicht abheben >> immer parallel zum Boden!

- Die Suchgeschwindigkeit soll etwa 1 sec. pro Schwenk betragen. Auf stark mineralisierten Böden evtl. sogar noch langsamer.

- Eine überlappende Suche ist zu empfehlen, und sogar eine Suche ein 2 Laufrichtungen. Nur so kannst du sicher sein, alles zu finden.

- Richtige Einstellung/Länge des Detektors,  mit leicht angewinkeltem Arm, damit das Suchen nicht zur Strapaze wird.

8. Wie muss ich mich verhalten? (Ehrenkodex der Sondler / 10 goldene Regeln):

1. Kümmern Sie sich um eine NFG und bauen Sie ein kooperatives Verhältnis zu Ihrem Denkmalamt auf. Die Erteilung einer Genehmigung braucht Zeit. Trotzdem wird nicht immer eine Genehmigung ausgestellt. Bleiben Sie in Kontakt und zeigen sich kooperativ.

2. Meiden Sie Grabungsschutzgebiete (Denkmäler etc.), damit kann man sich nur Feinde machen, denn es ist ja auch verboten!

3. Fragen Sie immer den Landwirt und Grundstückseigner um Erlaubnis und nicht auf eingesäten, bzw. noch nicht abgeernteten Feldern suchen.

4. Nehmen Sie alle Abfallfunde mit und entsorgen Sie sie zuhause fachgerecht.

5. Graben Sie „minimalinvasiv“! Und machen Sie ihre Löcher bitte wieder zu!

6. Beschädigen Sie als Sondler kein fremdes Eigentum. Besitztümer jeglicher Art, wie Zäune etc. , dürfen nicht beschädigt werden.

7. Grundregel: Bleiben Sie IMMER freundlich, auch wenn man Ihnen nicht wohl gesonnen gegenübersteht. Also, lächeln und winken.

8. Melden Sie archäologisch interessante Funde umgehend.

9. Machen Sie bitte keine Falschangaben Ihrer Funde und melden Sie korrekt!

10. Gefährliche Funde bitte unbedingt melden! Bringen Sie sich und Ihre Mitmenschen nicht in Gefahr! Melden Sie direkt Sprengkörper beim Kampfmittelräumdienst oder der Polizei möglichst zeitnah.